Performance 180 Minuten Tanzhaus NRW
Die Performance STAND, POSTURE, POSITION wurde in Kooperation mit Denken 3000 und dem Tanzhaus NRW entwickelt.
Sie gehörte zur Reihe Ceremony Now, die sich performativ mit der persönlichen und kollektiven Bedeutung von gegenwärtigen Ritualen, Zeremonien und Gemeinschaften auseinandersetzte und dazu Künstler einlud.
Ein weißer Container wurde als temporärer Ort für die Performances genutzt:
Immer drei Gäste betreten den Container.
Im Inneren werden sie in Empfang genommen und nebeneinander auf drei Stühlen platziert.
Die Künstlerin stellt ihnen die drei anwesenden Tänzer vor und gibt ihnen die Wahl, einen von ihnen nach äußerlichen Gesichtspunkten auszusuchen. Die Wahl muss einstimmig sein und somit im Beisein der Tänzer getroffen werden.
Ein Tänzer zeigt nach seiner Wahl seine Tanzperformance.
Die Ausgestaltung dieser Performance ist ihm freigestellt, darf sich von Mal zu Mal verändern und wird immer zum selben, selbstgewählten Song gezeigt:
Tänzer links: Busta Rhymes, Q-Tip – The Abstract & The Dragon: https://wwhttps://www.youtube.com/watch?v=PoRZbHkY_Xww.youtube.com/watch?v=PoRZbHkY_Xw
Tänzer mitte: Hudson Mohawke – Lil Djembe: https://www.youtube.com/watch?v=tVl-dKwuvT8&list=RDtVl-dKwuvT8&start_radio=1
Tänzer rechts: selbstgeschnittener Song, BollywoodPop:
Anschließend können die Gäste dem Tänzer ein kleines Objekt, welches sie am Eingang erhalten hatten, als Zeichen der Anerkennung geben oder es als Souvenir behalten.
Die Objekte sammeln sich zu Füßen der Tänzer.
Sie sind Indikator dafür, wie oft jeder Tänzer gewählt wurde. Die Tänzer manipulierten dies jedoch im Verlauf der Performance und konnten damit die Auswahl steuern.
Die Besucher und ihre Reaktionen werden während des Besuchs per Bildschirm live nach außen übertragen.
Für die wartenden Menschen außen sind die Musik, die Reaktionen der Gäste auf dem Livestream und deren Erzählungen die Grundlage, auf der sie entscheiden können, ob sie selber hineingehen oder nicht.
“In ihren Performances beschäftigt sich Elisabeth Heil mit Machtstrukturen und deren bedeutungsstiftenden Ordnungen innerhalb von Gemeinschaften.
So wird der Container zum inszenierten Szenario, das sich zwischen Versuchsanordnung und Autofiktion unserer sozialen Implikationen bewegt.
Dabei interessiert sie sich in ihrer künstlerischen Arbeit für das Arrangieren eines Handlungsrahmens im Raum und der darin beteiligten Personen, die in festgelegten Rollen nach bestimmten Mustern und Abfolgen handeln. Welchen Einfluss hat es auf das Verhalten, wenn ein Raum von fremder Hand für einen bestimmten Zweck geplant ist? Wie schafft man Legitimation?
In Stand, Posture, Position versetzt die Künstlerin den Betrachter in eine Situation der Unterhaltung und fragt nach den Verhältnissen unter denen Entertainment geboten wird.”
(Text: Victoria Tarak)